Schul-Sanitäter
Der Schulsanitätsdienst der Ziehenschule wurde 1989, mit Unterstützung des damaligen Schulleiters Herrn OStD Günther Brill und unter Beratung des ASB ins Leben gerufen. Die Intentionen ist: Neben der natürlich im Vordergrund stehenden kompetenten Versorgung der „Patienten“ ist die Entlastung der Lehrkräfte und des Schulsekretariats ein wesentlicher Aspekt, belegt durch 6 bis 7 Versorgungen pro Schultag. Der Schulsanitätsdienst „Schüler helfen Schülern“ fördert in hohem Maße die Entwicklung einer Sozialkompetenz, die in vielen anderen Bereichen so nicht darstellbar ist.
Basisorganisation des Sanitätsdienstes der Ziehenschule
Der Schulsanitätsdienst der Ziehenschule kooperiert mit dem ASB Frankfurt Höchst. Alle Schüler der Jahrgangsstufe 9 nehmen im Klassenverband an einem 9-stündigen Erste-Hilfe-Kurse teil, der in Kooperation mit dem ASB gehalten wird. Danach können sich interessierte Schülerinnen und Schüler um die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst bewerben. Die Auswahl der Schulsanitäter nimmt der Leiter des Sanitätsdienstes vor. Die Schülerinnen und Schüler sind dann im Schnitt 15 Jahre alt, d.h. sie haben einerseits genügend Reife für diesen Dienst, andererseits verbleiben sie in der Regel noch drei Jahre an der Schule.
Die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst ist rein freiwillig, Die Schulsanis treffen nach dem Ersten Hilfe Kurs regelmäßig in einer AG und erhalten neben einem Basiskurs eine monatliche Fortbildung über 2 Schulstunden. Bei dieser Fortbildung wird vor allem anhand von Fallbeispielen für den Ernstfall geübt. Die Monatstreffen dienen auch dazu, sich über Probleme innerhalb der AG auszusprechen bzw. reale Einsätze aufzuarbeiten.
Die Anzahl der Schulsanis an der Ziehenschule richtet sich nach den Erfahrungen und den Erfordernissen. Aktuell finden sich in der AG 25 Schüler. Die Schüler sind in einem festen Dienstplan mit zwei Schichten pro Tag eingeteilt, wobei jeden Wochentag vier bis fünf Schüler zum Einsatz kommen.
Einsatzablauf, Logistik
Die Alarmierung an der Ziehenschule erfolgt über Meldeempfänger, die vom Sekretariat ausgelöst werden. Die Schulsanis werden so aus dem Unterricht geholt und begeben sich zum Unfallort oder ins Sanitätszimmer. Das Sekretariat übernimmt innerhalb der Schule eine Leitstellenfunktion, über welches alle weiteren erforderlichen Maßnahmen laufen. Über das Sekretariat wird in Absprache mit den Schulsanitätern z.B. der Notruf veranlasst. Die Eltern werden vom Sekretariat anschließend davon informiert. Sollte das Sekretariat nicht erreichbar sein, veranlassen die Sanitäter selbst den Notruf. Jeder Einsatz wird in einem extra erstellten Computerprogramm erfasst. Diese Dokumentation dient u.a. als Gesprächsvorlage zur Auswertung bestimmter Einsätze, aber auch zur Analyse und Bedarfsanpassung bei sich ergebenden Spitzenzeiten.
In den allermeisten Fällen kann der Sanidienst bei kleineren und größeren (Un-)Fällen sachkundig und angemessen Erste Hilfe leisten. Gelegentlich ergeben sich durch die Arbeit des Schulsanitätsdienstes auch Probleme: Leider wird der Schulsanitätsdienst immer wieder missbraucht, z.B. von „Hypochondern“, oder vor Klassenarbeiten oder zur Vermeidung unliebsamen Unterrichts. Eine unangenehme Situation kann auch für die betreuenden Schulsanis durch „dienstliche“ Unterrichtsversäumnisse entstehen; die Schulsanitäter gewährleisten z.B. auch die Betreuung der Schüler bis zur entsprechenden Übergabe (Rettungsdienst, Eltern, zurück in den Unterricht). Der Leiter des Sanitätsdienstes schaltet sich nötigenfalls zur Findung verständnisvoller Regelungen ein.