„Trude Levi – Ich habe den Krieg gewonnen!“

Filmabend in der Ziehenschule

Beitrag der Klasse 9c

Am 21. Februar 2019 hat der Förderverein der Ziehenschule in der Aula den Dokumentarfilm „Trude Levi - Ich habe den Krieg gewonnen - Schülerinnen und Schüler der Ziehenschule begegnen der Zeitzeugin Trude Levi“ gezeigt.

Die Aula war voll. Zahlreiche  Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, Verwandte und Lehrer/innen der Schule waren gekommen, außerdem konnte der Förderverein einige besondere Gäste begrüßen, den ehemaligen Schulleiter der Ziehenschule Herrn Eichenauer, den Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker, den Vorsitzenden des jüdischen Sportvereins Makabi Herrn Alon Meyer, einige Schüler/innen der Lichtigfeldschule und Frau Kata Bohus, Kuratorin im Jüdischen Museum Frankfurt.

Trude Levi (1924-2012) war eine ungarische Jüdin, die die Zeit der Judenverfolgung unter Adolf Hitler miterlebt hat, im KZ Auschwitz eingesperrt war und als Zwangsarbeiterin in einer Munitionsfabrik schwere Arbeit leisten musste. Sie hat den Krieg überlebt und kam in den 1990er Jahre nach Deutschland, um in Schulen von ihrem Schicksal zu erzählen.  Frau Levi kam auch viele Male in unsere Schule, wo ein Filmprojekt mit Lehrerinnen, Schülerinnen und einem Filmteam 2009-2011 einen Film über ihr Leben drehte. Der Großteil der Dokumentation wurde in unserer Schule gedreht. Drehorte waren auch London, wo Trude Levi seit 1957 eine neue Heimat gefunden hatte, und Hirschhagen in Nordhessen, wo sie als Zwangsarbeiterin arbeiten musste.

In dem Film spricht Trude Levi über ihre schreckliche Vergangenheit, über die Zerstörung ihres Elternhauses durch die Nazis, ihre Deportation zunächst in ein Ghetto in der Nähe ihrer Heimatstadt in Ungarn und dann in das Vernichtungslager Auschwitz in Polen. Dort wurden ihre Eltern ermordet, sie selbst wurde mit 1000 Mitgefangenen nach Nordhessen deportiert, wo sie in einer Munitionsfabrik schwer arbeiten musste. Der dritte Teil des Filmes zeigt ihr Leben nach 1945.

Der Film hat die Zuschauerinnen und Zuschauer sehr stark angesprochen. Man spürte die Anspannung des Publikums. Mit jeder neuen Information stieg die Anzahl der erschrockenen und berührten Gesichter.

Nach dem Film gab es Zeit für Gespräche und Fragen, die die beiden Leiterinnen des damaligen Filmprojektes, Frau Hahn und Frau Faltinat, beantworteten und etwas über die Entstehung und  den Verlauf des Filmprojekts erzählten.

Ein wichtiges Ziel des Films ist es, den Zuschauerinnen und Zuschauern am Beispiel von Trude Levi eine sehr persönliche Seite der Zeit der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten zu zeigen und dadurch Unwissenden die Augen zu öffnen und Klarheit zu schaffen. Unserer Meinung nach war der Abend sowohl interessant und lehrreich als auch aufregend und emotional. Der Film hat uns eindringlich gezeigt, wie gut wir es heute haben. Es ist schockierend, wie  Juden früher behandelt wurden. Wir können uns nicht vorstellen, wie es für uns gewesen wäre, dort gefangen gehalten zu werden. Dass wir die Geschichte einer Zeitzeugin erzählt bekommen haben, war sehr wichtig für uns. Dass dieser Film gedreht wurde, war eine sehr gute Idee, denn so haben die kommenden Generationen der Ziehenschüler/innen und Schüler/innen anderer Schulen auch die Chance, an Trude Levis Erfahrungen teilzuhaben.

Siehe auch: 200 Zuschauende waren bewegt von Trude Levi

Text: Yasmin Al Twal, Antonella Dujmovic, Eileen Duong, Nicole Gaida, Viktoria Juric, Jelena Jurusic, Alessandro Pistara  (Klasse 9c), Frau M. Faltinat, Frau Dr. Blankenberg (19.3.2019)

Veröffentlicht in: Europa