Blindenreportage in der Ziehenschule

Am 28.03.22 nahmen die Schülerinnen des Wahlpflichtfachs „Schreibwerkstatt“ an einem Workshop zum Thema Blindenreportage teil. Dazu wurde die Klasse vom Blindenreporter Björn Naß von Bayer 04 Leverkusen in der Ziehenschule betreut und von einem Kamerateam begleitet.

Zu Beginn des Workshops stellte sich der Betreuer Björn Naß vor, erzählte uns einige grundlegende Dinge zum Thema Blindenreportage und erläuterte, was man eigentlich unter einer Blindenreportage versteht:

Eine Blindenreportage wird meist für sportliche Events wie Fußball eingesetzt, um auch sehbehinderten Menschen die Teilnahme am Stadionerlebnis zu ermöglichen.

Dabei wird die Redewendung „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold“ in Frage gestellt, da sobald der Reporter aufhört zu sprechen, der Hörer blind ist. Diese Information war eine wichtige Grundlage des Workshops, was im Weiteren durch gemeinsame Versuche bekräftigt wurde.

Zunächst führten wir in Partnerarbeit mit Dunkelbrillen ein Experiment durch:

Dabei musste eine Person eine Dunkelbrille aufsetzen, durch die eine Sehbehinderung simuliert wurden. Nun musste der andere Partner das Geschehen durch Erzählungen möglichst detailliert wiedergeben. Die Person mit der Dunkelbrille musste anschließend beschreiben, was sie davon mitbekommen hat. Dabei konnte man gut beobachten, wie Wahrnehmung und Kommunikation funktioniert.

Anschließend durften wir zusätzlich Dunkelbrillen in verschiedenen Stärken aufsetzen und mit diesen unsere Umgebung betrachten.

Danach durften zwei Freiwillige aus der Klasse Tierbilder von Picasso Tieren beschreiben, die die von den anderen gezeichnet wurden. Dabei wurden von den Zeichnern wirklich sehr außergewöhnliche Kunstwerke erstellt.

Als Nächstes wurde der Klasse ein Video von einer Mitschülerin beschrieben. Dabei musste die Schülerin so schnell und so viel wie möglich sprechen, und das Geschehen im Video so genau wie möglich beschreiben, und das war kein Kinderspiel, denn es handelte sich um einen Flashmob in einem Einkaufszentrum und um dies zu beschreiben, benötigte man ein schnelles Auffassungsvermögen. Zu guter Letzt haben wir zusammen mit Björn Naß und Frau Jensen eine Rundführung mithilfe von Audioguides unternommen. Dabei durfte jede Schülerin eine kurze Führung durch die Schule übernehmen und dabei versuchen die Umgebung, die Geräusche und die Gerüche sehr exakt, akkurat und ausführlich zu beschreiben.

Abschließend konnte man verstehen, wie wichtig es dabei ist, so genau wie möglich zu sprechen und zu beschreiben, damit der Hörer nicht blind ist und an dem Geschehen beteiligt sein kann. Also hier gilt „Schweigen ist Silber und Reden ist Gold“. Dieses Sprichwort haben wir aus diesem Workshop mitnehmen können und dazu gelernt, wie anspruchsvoll der Beruf des Blindenreporters ist, denn schnelles, genaues und deutliches Sprechen sind Grundlage einer genauen Blindenreportage. Dieser Workshop war für viele ein lehrreiches und glorreiches Erlebnis, das man gerne wiederholen kann.

Weiteren Informationen gibt es bei diesem Youtube-Video. 

Lili Norz 9d und Ela Cigirdasman 9e, WPU Schreibwerkstatt, Frau Jensen; Foto: Frau Jensen (03.05.2022)